Innovation

Thomas Pförtner war viele Jahre lang bei Siemens beschäftigt. Er hat dort zahlreiche Projekte geleitet und sein Können als Innovator unter Beweis gestellt. Wie einfach manchmal Innovation sein kann und wie wertvoll diese zugleich für den Auftraggeber und/oder dessen Kunden wird, zeigt die folgende Success Story.

Innovation

Thomas Pförtner war viele Jahre lang bei Siemens beschäftigt. Er hat dort zahlreiche Projekte geleitet und sein Können als Innovator unter Beweis gestellt. Wie einfach manchmal Innovation sein kann und wie wertvoll diese zugleich für den Auftraggeber und/oder dessen Kunden wird, zeigt die folgende Success Story.

Success Story

Siemens

Mission

Thomas Pförtner im Business Development in einer Geschäftseinheit der Siemens AG für Abrechnungssysteme in der Telekommunikation

Leitsatz

„Spezialisten sind Spezialisten. Sie sprechen oft eine eigene Sprache. Diese ist nicht immer kompatibel mit denen anderer Spezialisten und schon gar nicht mit der von Laien. Universalisten müssen in der Lage sein, mit Spezialisten verschiedener Fachbereiche zu kommunizieren und gelegentlich zu übersetzen. Thomas Pförtner übersetzt Techniksprache und Finanzsprache und umgekehrt. Das brachte die Lösung.“

Ausgangslage

Bei Mobilfunkunternehmen gibt zwei zentrale Abteilungen: Die Netztechnik, die für den Service sorgt (Telefon- und Datenverbindungen), und die Finanzabteilung, die sich um die Zahlen (Verträge und Abrechnung) kümmert. Dieses Zusammenspiel ist bei Vertragskunden weniger ein Thema, sehr wohl aber bei Prepaid-Kunden. Denn: Bei Prepaid-Kunden müssen die Zahlen in Echtzeit von der Netztechnik überwacht werden, um die Verbindungen bei verbrauchten Guthaben sofort kappen zu können.

Herausforderung

Die Netztechnik übernahm für die Kunden scheinbar die Abrechnung, indem sie die Nutzungsdaten mit dem jeweiligen Tarif bewertete und einen Kontostand führte. Tatsächlich erfolgte aber die buchhalterische Bearbeitung nicht nur für Vertrags-, sondern auch für Prepaid-Kunden erst in der Finanzabteilung.

Dadurch entstanden drei Probleme:

  • Prepaidkunden fehlte komplett das „mobile Bezahlen“ von Drittleistungen wie SMS-Dienste für Wetterbericht, Lottozahlen, Horoskope
  • Vertragskunden waren mitunter am Monatsende von der Rechnung überrascht
  • Die Zahlen der Prepaid-Kunden wurden doppelt bearbeitet: erst in der Netztechnik, dann in der Finanzabteilung

Projektaufgabe

Die drei Probleme sollten gelöst werden. Zugleich sollte sich der Service verbessern und die Schnittstellen sollten sich minimieren. Zudem sollten drei Vorteile erreicht werden:

  • Auch Prepaid-Kunden können das „mobile Bezahlen” nutzen
  • Das Betrugsrisiko bei Vertragskunden sinkt, das Vertrauen in das „mobile Bezahlen“ steigt
  • Aufwand und Kosten für die Abrechnung sinken

Besondere Anforderungen und Fragestellungen

Die Finanzabteilung vertraute der Preisberechnung der Netztechnik nicht. Daraus folgte: kein Vertrauen, keine Datenübernahme. Für uns als Anbieter der Prepaid-Systeme hieß das: kein Verkauf der neuen Funktion „mobiles Bezahlen”. Die Folge: höhere Kosten durch doppelte Abrechnung und ein schlechteres Leistungsangebot für die Kunden.

Die Herausforderung bestand nun darin, den Entscheidern der Finanzabteilung die bereits bestehende und technisch einwandfreie Lösung aus der Netztechnik zu „verkaufen“.

Lösung

Die Netztechnik bekommt alle Tarife, auch für Drittleistungen, und liefert der Finanzabteilung dafür die fertigen Abrechnungsdaten. Es brauchte aber eine Erklärung und Begründung. Die fand sich in den Grundlagen ordnungsgemäßer Buchführung (GoB). Diese sind weltweit anerkannt und akzeptiert. Mit dem Stempel „GoB-konform“ für unser Prepaid-System bekämen wir eine intelligente, schnelle und extrem günstige Lösung. Mit diesem höchsten Qualitätssiegel durch unseren „buchhalterischen Kunstgriff“ würde die Finanzabteilung den Zahlen der Netztechnik vertrauen. Die künstliche Hürde wäre überwunden.

Das war die deutlich einfachste Lösung, die sich zudem von den komplizierten Empfehlungen der großen Beraterfirmen unterschied. Die hatten eigene Empfehlungen zur Neu-Implementierung oder des Systemumbaus gemacht, die sich aus unserer Sicht aber als zu teuer, zu langwierig und vor allem unnötig erwiesen.

Nachhaltigkeit

Die unterschiedlichen Sprachwelten von Netztechnik und Finanzweltn wurden überwunden. Es wuchsen Verständnis und Vertrauen. Innerhalb kürzester Zeit schmückte das Zertifikat „GoB-konform” unser Prepaid-System. Die Zahlen aus der Netztechnik konnten direkt von der Finanzabteilung zur Abrechnung genutzt werden.

Jahre später fragte mich ein junger Produktmanager verständnislos, warum immer noch in den Erhalt der „GoB“-Zertifizierung investiert werde. Ein Vertriebskollege versicherte ihm, dass dieses Geld bestens angelegtes sei. Die „GoB“-Zertifizierung ist immer noch ein absolutes Alleinstellungsmerkmal und wird von den Kunden sehr geschätzt.

Fazit

Im Einfachen liegt nicht selten die intelligenteste Lösung. Kompliziert kann jeder.