New Business

Thomas Pförtner war als Projektleiter bei der Leonet GmbH für den Aufbau des Wholesale-Geschäfts verantwortlich – inklusive Strategieentwicklung, Vertragsverhandlungen und Onboarding von Partnern sowie der Implementierung der Produkte, Prozesse und Schnittstellen.

New Business

Die Leonet GmbH verfolgt die Mission, Bayern flächendeckend mit Breitbanddiensten der neuesten Technologie zu versorgen und ist dabei einer der stärksten Dienstleistungsanbieter in Bayern. Leonet versteht sich gleichermaßen als Ansprechpartner für Kunden und Kommunen. Mit diesen bietet Leonet das stärkste Internet, verlässlichen Service und attraktive Tarife – regional, verlässlich und stark. Leonet ist ansässig in Deggendorf und hat mehr als 25.000 Kunden. Thomas Pförtner konnte hier als Projektleiter wichtige Weichen für ein neues Geschäftsmodell stellen.

Success Story

Mission

Das Telekommunikationsunternehmen ist seit über 15 Jahren auf dem bayerischen Breitbandmarkt aktiv – seit Sommer 2021 unter dem Namen LEONET. Aus einem inhabergeführten Pionierbetrieb hat sich ein mittelständisches und finanzkräftiges Unternehmen mit rund 150 Mitarbeiter:innen entwickelt. LEONET investiert in den Ausbau von hochmodernen Glasfasernetzen und der Bereitstellung von Glasfaser-Internetanschlüssen für Privat- und Geschäftskunden. Die Ausbauaktivitäten konzentrieren sich auf ländlich geprägte Gebiete in Bayern. Aktuell verlaufen die von LEONET gebauten und betriebenen Glasfasernetze in Bayern über 4.000 Kilometer Länge durch über 200 Kommunen in über 20 Landkreisen. Die Netze können mehr als 80.000 Haushalte und Gewerbe versorgen. Thomas Pförtner konnte hier als Projektleiter wichtige Weichen für die strategische Weiterentwicklung des Geschäftsfelds Open Access stellen.

Leitsatz

„Wer Geschäftsfelder erschließen bzw. erweitern möchte, stößt in aller Regel auf unvorhersehbare und komplexe Herausforderungen und so manche Widerstände. Doch am Ende lohnt es sich, diese Herausforderungen zu meistern.“

Ausgangslage

Viele lokale oder regionale Glasfaseranbieter sind historisch aus der Chance heraus entstanden, eine Verbesserung der Versorgung vor Ort zu schaffen angesichts des häufigen Desinteresses der großen Anbieter wie der Telekom, Vodafone und Co. Hierbei wollte auch die LEONET mitwirken.

Herausforderung

Ein solche Wachstumsstrategie hat Konsequenzen, mit denen es umzugehen gilt. Hierzu zählen einerseits die Forderung nach Zugang zur Infrastruktur durch andere Netzbetreiber, andererseits die erheblichen Investitionen und betrieblichen Aufwände, um die gestiegenen Kundenwünsche zu bedienen und die regulatorischen und gesetzlichen Anforderungen an eine kritische Infrastruktur zu erfüllen. Die strategische Antwort von LEONET lautet Wettbewerbern einen Netzzugang zu gewähren (Open Access) und so zusätzliche Wachstumschancen zu nutzen.

Projektaufgabe

Die Ausgangslage hierfür war grundsätzlich gut. LEONET hatte bereits mehrere zehntausend eigene Endkunden, ein gutes TriplePlay-Angebot und eine regional etablierte Marke. LEONET startete dann vor Jahren mit dem Ausbau von FTTH – hierin steckt ein signifikantes Wachstumspotenzial. Für die dazu anstehenden weiteren Investitionen ist das Wholesale-Geschäft eine wichtige zusätzliche Umsatzquelle; ergo wurde ein Open Access Projekt für FTTC aufgesetzt. Dieses stellt nach einer erfolgreichen Realisierung einen weiteren Schritt und eine gute Ergänzung der Basis für die generelle und langfristige Open Access Strategie von LEONET dar.

Besondere Anforderungen und Fragestellungen

Besondere Anforderungen in dem komplexen Projekt waren

  1. die Vertragsverhandlung mit dem anfragenden Marktbegleiter, der die typischen Anforderungen und Denkweisen eines großen Telekommunikationskonzerns mitbrachte,
  2. die Entwicklung einer Strategie in Bezug auf die technologische (FTTH) und partnerseitige (weitere Verträge) Weiterentwicklung hinsichtlich der Produktgestaltung, der Preise, der Vertragsdetails (Terms & Conditions) sowie die Abstimmung mit dem Vorstand und dem Investor,
  3. die technische Umsetzung in Bezug auf die Anforderungen an die Netztechnik und die IT mit der Implementierung und weiteren Automatisierung der Geschäftsprozesse zur Schaltung von Kunden, Erbringung der Services und deren Abrechnung.

Dabei haben sich die folgenden Fragestellungen als besonders wichtig herausgestellt:

  1. Es mussten schnell und effektiv strategische Weichen gestellt werden, um eine langfristige Entwicklung sicherzustellen. Hierfür waren schwierige Einschätzungen und taktische Einordnungen der Entwicklungen in einem sich gerade erst herausbildenden Markt notwendig, sowie eine Fokussierung und Priorisierung der umzusetzenden Aufgaben, damit das Projekt nicht „aus dem Ruder läuft“.
  2. Es galt zwei sehr unterschiedliche Geschäftsmodelle strategisch, taktisch und technologisch zu vereinen: private Konsumenten (Retail) einerseits, Wholesale-Kunden mit sehr unterschiedlichem Nachfragevolumen andererseits.
  3. Die Weiterentwicklung der IT-Landschaft, um beide Geschäftsmodelle parallel aufzusetzen und die Prozesse weiter zu automatisieren.

Lösung

Die IT-Thematik konnte durch die Auswahl eines geeigneten strategischen Partners unterstützt werden. Mit diesem gemeinsam wurde eine Auftragsschnittstelle geschaffen. Außerdem wurde die IT-Architektur weiterentwickelt.

In allen Punkten konnten die Weichen auf Erfolg gestellt und die Herausforderungen überwunden werden. Insbesondere wurde eine Geschäftsfeldstrategie formuliert und verabschiedet, auf deren Basis ein Vertragsabschluss mit dem Kunden erfolgte.
Mit der Migration des bestehenden Retailgeschäfts auf eine neue IT-Landschaft konnte der riskanteste Schritt vollzogen und mit der Zusammenschaltung mit dem Wholesale-Kunden das Geschäftsfeld erfolgreich erweitert werden.

Nachhaltigkeit

LEONET hat sich mit einem erweiterten Geschäftsfeld neue Wachstumschancen erschlossen und eine Grundlage geschaffen, um das eigene Netz noch besser auszulasten. Die Integration eines Retail-Geschäftes sowie eines Wholesale-Ansatzes ist gelungen. Das Projekt ist in der Durchführung und im Ergebnis modellhaft auch für andere regionale Netzbetreiber. Während LEONET seine Open-Access-Strategie sukzessive weiterentwickelt, erhält der Mitbewerber über das FttC-Netz die Möglichkeit attraktivere Produkte anzubieten. Gleichzeitig ist die erfolgreiche Realisierung des Projekts ein wichtiger Zwischenschritt auf dem Weg zur Umsetzung der voll umfänglichen Open-Access-Strategie von LEONET – nämlich einer Wholesale-Fähigkeit auf allen Netzen.

Fazit

Die Erweiterung eines Geschäftsfeldes verlangt nach sehr vielfältigen Aufgaben. Technik allein löst keine Probleme. Es geht immer auch um Verträge, Strategie, Preise, Prozesse, Regulierungsfragen, Kommunikation und Fortune. Und: mittelständische Unternehmen leben in völlig anderen Welten als international agierende Konzerne. Diese verschiedenen Lebenswelten und Kulturen erfordern eine kompetente Moderation, kreative Lösungsansätze und Überzeugungskraft in beide Richtungen. All dies erfordert einen erfahrenen, umsichtigen und breit aufgestellten Projektleiter.